Die Behandlung chronischer Schmerzen
In Deutschland leiden 12 bis 15 Millionen Menschen an länger andauernden oder wiederkehrenden Schmerzen etwa (oft) als Folge von Wirbelsäulenerkrankungen. Bis zu fünf Millionen Menschen sind dadurch stark in ihrem täglichen Leben beeinträchtigt. Chronische Schmerzpatienten nehmen im Durchschnitt 4,5 (4 bis 5) verschiedene Schmerzmittel mehrfach pro Tag ein. Schmerzmedikamente sind die am häufigsten verschriebenen und frei verkauften Medikamente in Deutschland. Spitzenreiter sind Aspirin, Ibuprofen und Paracetamol.
Besonders häufig sind chronische Schmerzen im Rücken, danach folgen Bauch- und Beckenschmerzen sowie Gelenkschmerzen und bei Frauen Migräne. Durch andauernde Schmerzen entwickelt sich zudem ein Schmerzgedächtnis, welches den Therapierfolg deutlich einschränken kann. Die normalen Schmerzmittel sind nicht in der Lage, dieses Schmerzgedächtnis zu löschen.
Neben der medikamentösen, krankengymnastischen und multimodalen Schmerztherapie kommen dann auch Neurostimulatoren zum Einsatz. Hierdurch können chronische, therapieresistente Schmerzen behandelt werden. Eine dauerhafte Schmerzreduktion kann erreicht werden. Auch wird das Schmerzgedächtnis durch die Stimulation des Rückenmarks positiv beeinflusst.
Ein Neurostimulator ist ein kleiner Computer, der chronische Schmerzen oder Durchblutungsstörungen behandelt. Hierbei werden Elektroden durch eine minimal invasive Operation in den Rückenmarkskanal gelegt und dieses mit kleinesten Stromimpulsen gereizt. Durch die elektrischen Impulse kommt es zu einer Verminderung der Schmerzweiterleitung und infolgedessen zu einer Reduktion der quälenden Schmerzen.